Sissi (Romy Schneider) könnte brauchen, was sie nicht gelernt hat. Blutjung ist sie Kaiserin geworden, in ihren Franz (Karlheinz Böhm) verliebt und voller Illusionen. Doch der Alltag holt sie ein. Ihr Ehemann will ein guter Herrscher sein und arbeitet darum hart. Den ganzen Tag sitzt du und regierst, begehrt die junge Gattin auf. Auch Sissis Schwangerschaft verändert da nicht viel. Und als Prinzessin Gisela endlich da ist, wird sie umgehend von der Schwiegermutter (Vilma Degischer) unter die Fittiche genommen, um ihr eine adäquate Erziehung zu verpassen.Enttäuscht und wütend fährt Sissi heim in ihr bayrisches Possenhofen, findet aber selbst beim geliebten Vater (Gustav Knuth) nur wenig Verständnis. Die Pflicht ruft - und das sogar mit einer echten Herausforderung. Die Ungarn, die ihr sehr geneigt sind, wünschen explizit die junge Herrscherin als Vermittlerin in ihrem Streit mit Österreich. Sissi sorgt dafür, dass sie und Franz Joseph zur Krönung als Königspaar von Ungarn in Budapest triumphal begrüsst werden. Das nötigt sogar der Erzherzogin Sophie Respekt ab. Die Belohnung: Sissi darf umgehend den Kinderwagen wieder in ihren eigenen Gemächern stehen haben.Sissi - Die junge Kaiserin kam genau ein Jahr nach dem Grosserfolg von Sissi in die Kinos, zu Weihnachten 1956. Noch mehr Aufwand, noch schönere Kostüme lockten allein 6,4 Millionen Deutsche in die Kinos. 20-mal wechselt Romy Schneider in diesem Film die Kleider, die alle nach historischen Originalen gefertigt sind, vom Negligé bis zur Krönungsrobe. Und zur grossen Ausstattung gibt es grossartige Landschaftsaufnahmen - ein Tribut an den vor 50 Jahren im deutschen Sprachraum ungeheuer erfolgreichen Heimatfilm.Gedreht wurde dafür im Salzkammergut, in einem burgenländischen Puszta-Dorf und im Karwendelgebirge. So viel Aufwand zahlte sich aus. Sissi - Die junge Kaiserin wurde zum Exportschlager. In Athen wurden Romy Schneider und Karlheinz Böhm nach der Premiere vom griechischen Königshaus empfangen. Und als die beiden Stars zur Eröffnungsvorstellung nach Spanien flogen, drängten sich schon bei der Ankunft so viele Fans, dass sämtliche Scheiben des Madrider Flughafens im immensen Tumult zu Bruch gingen.